Montag, 3. September 2007

Als wär ich schon immer hier gewesen...

Nun bin ich schon seit ganzen zwei Wochen in der Weltmetropole Toulouse.
Anfangs hatte ich schon ein wenig Bammel, dass das mit der Verständigung und vor allen Dingen mit der Mentalität nicht klappt. Aber weit gefehlt! Auf Arbeit wird sowieso größtenteils Deutsch gesprochen und die Franzosen selbst sind gar nicht so fremdsprachenstur wie immer behauptet wird. Wenn man sich anfangs ein wenig auf französisch abmüht, gehts auch irgendwann irgendwie mit einem fraenglisch ;-)


Auch das Aussehen der Stadt vermittelt mittlerweile einen anderen Eindruck. Was zu Beginn ein wenig heruntergekommen und wenig luxuriös erschien, versprüht nun ein ganz ganz besonderen Charme, den z.B. good old Magdeburg mit seiner so gut wie gar nicht vorhanden Altstadt nicht bieten kann. Besonderen Gefallen habe ich auch an der Garonne gefunden, an der ich zusammen mit Georg schon einige Kilometer entlangmarschiert bin. So stelle ich mir erholsame Wochenenden vor (na ja, waren erst zwei. Aber ganz besonders Schöne :-)


Vor einer Woche hat das Flüßchen noch viel mehr Wasser geführt. Zwischendurch gabs hier wirklich ein paar heiße Tage, die so gar nix für Klein EDDI sind. Gott sei Dank kült es sich Nachts jetzt schon auf unter 20 Grad Celsius ab. Meine Hamburger Mitstreiter drängts auch am kommenden WE schon wieder ans Mittelmeer oder sogar an den Atlantik, denn es sind weiterhin tagsüber über 25°C zu erwarten. Ich aber möchte mir erst mal ein wenig die Stadt und das fußläufige Umland anschaueb, bevor aufs große weite Wochenendtour geht.



Ich wohn hier übrigens direkt an der Garonne und nur ein paar Schritte vom alten Stadtkern entfernt. Also ideal für Zu-Fuß-Geher. Mal schaun, wo ich noch meinem Hotel-Aufenthalt unterkomme, denn bald muss ne Wohnung her. Ich bin mir noch nicht so ganz schlüssig, ob was alleiniges direkt in Toulouse oder aber eine WG in schickem Ferienhaus am Stadtrand mit Pool und Zaun drumherum und so. Mal schaun, was geht. Wir habens ja bald Dicke ;-)





Das hier ist übrigens der Place de Capitol, wo bei jeder Tages- und Nachtzeit ordentlich was los ist. Hier wurden auch schon drei Eisdielen ausgemacht, die von uns das Prädikat SEHR GUT bekommen. Mit Eis essen kann man hier übrigens schon arm werden, da sehr teuer. Aber was tut man nicht alles für seine Figur ;-)






Ansonsten sind Nahrungsmittel wie Fleisch und Wurst und vor allen Dingen Süßigkeiten schon sehr teuer. Rotwein hingegen gibts schon für fast nix und der schmeckt dann auch noch. Nur die Sache mit dem dunklen Brot, was hier so gut wie gar nicht zu bekommen ist, gefällt mir nicht so. Also, selber backen. Wozu gabts denn den Brotbackautomaten geschenkt...



Auch in Sachen Joghurt komme ich nicht so ganz auf meinen Geschmack. Mousse au Chocolat oder Gesundheitskram ohne Geschmack bekommt man im Übermaß, normaler Fruchtjoghurt in kleinen Portiönschen ist auch dabei. Aber nach Körnerjoghurt hält man vergeblich Ausschau.


Und auch in Sachen Leberwurst sehnt man sich nach zu Hause. Was soll ich denn mit Gänseleber-pastetchen? Passt ja bestimmt gut aufs Baguette, aber ich will ordentlich Leberwurtst auf dunkles Brot!!!! Wenigstens in Sachen Senf versteht man sich hier.




In der Werkseigenen Kantine allerdings kann man zu Mittag schlemmen, was das Herz begehrt. Es gibt immer irgendeine Summe, Pizza, Vegetarisch, Fleischgerichte, Salate und haufenweise Desserts. Brötchen gibts kostenlos dazu. Ebenso das Wasser. Nur der Rotwein ist uns deutschen Werkern zu Mittag untersagt. Sehnsüchtig schauen wir immer den Franzosen zu :-(





Wenigstens gibts Pommes umsonst so viel man will. Manchmal auch Reisgerichte oder Gemüseaufläufe (die sind bstimmt vom Vortag). So kommt man schon fast zwei Wochen mit einem Blauen Scheinchen über die Runden (-> Geiz lass nach!!!!). Abends gibts dann lecker Leberwurststulle. (Backmischung und Wurst werden extra aus Deutschland eingeflogen. DANKESCHÖN!!!!!!)



So, genug vom Futtern geredet.
Während wir an den Wochenenden immer gut unterwegs waren, konnte ich mich in der Woche noch nicht wirklich zum Sporteln aufraffen. Ist zum Einen noch zu warm und zum Anderen bin ich kaputt vonner Arbeit, obwohl ich eher Bürostute bin. Aber ich bin mir sicher, dass es mich schon bald nicht mehr halten wird, und dann sind sowohl die Garonne, als auch der Canal du Midi flußauf- und abwärts nicht mehr vor mir sicher.




Eigentlich wollte ich ja auch konsequent mit dem Fahrrad zu Arbeit fahren, da es lediglich neun Kilometer sind. Seit ich aber mitbekommen habe, wie flink und entspannt und ohne Ampeln man in 10 min ankommt, ist mir die Möhre noch ein treuerer Begleiter geworden. Die passt hier sowieso gut ins französische Straßengeschehen.


Ich muß mir nur noch abgewöhnen zu blinken, wenn ich irgendwo abbiegen will. Macht hier kaum ein Franzose. Und trotztdem klappts mit dem Verkehr. Hier gibts keine Angstbremser und dicht Auffahren oder flinkes Lückenspringen stört auch keinen. Da rollts. Allerdings sieht man auch an mindestens jedem zweiten Auto Beulchen oder Beulen, was aber kaum einen zu stören scheint.



Und dann gibts hier noch diese Kuriosität mit dem Klopapier. Erstens sind die Rollen viel kleiner, zweitens viel teurer und drittens meistens mit einem Duft versehen. Wir haben uns dann mal gegen Rosa und für Orange mit Pfirsichduft entschieden. Vielleicht sollte ich doch mal hier beim LIDL vorbeischauen und die toilettenpapiertechnische Lage sondieren. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die ein komplett anderes Angebot als in Deutschland haben.
Mein McDoof bekommt man hier schließlich auch keinen Milchshake :-(





Da sind noch einige Wochenend-Toulouse-und-Umland-Erkundungstrips nötig...




Ich back jetzt erst mal ein dunkles Brot.



Mahlzeit.
EDDI

2 Kommentare:

Georg hat gesagt…

Liebe Edwina,

grundsätzlich wird jede Stadt, in der ich dich treffen kann, allein hierdurch für mich zu einem schönen Ort. ;-) Aber auch unabhängig davon gefällt mir Toulouse inzwischen äußerst gut. War ich bei unserem ersten Abendspaziergang noch ein wenig irritiert über die vielen kaputten Häuser, so mag ich zwischenzeitlich den alten Baubestand mit all seinen Schnörkeln und Verzierungen, das Ufer der Garonne und das bunte Treiben auf den Straßen. Wie auf dem letzten Foto zu sehen ist, kann ich sogar der skurrilen Farbgebung mancher Gebrauchsgegenstände etwas abgewinnen... ;-)

Ich wünsche dir weiterhin eine angenehme Zeit in Toulouse und freue mich schon auf unser nächstes gemeinsames Wochenende.

Gruß
Georg

Martin Schmitz hat gesagt…

schöne Bilder und netter Bericht. Jezt kann ich mir das richtig gut vorstellen wie es bei dir so ist.

Gruß aus Hamburg

Martin