Dienstag, 26. Februar 2008

Hochsommerlicher Februarkanalspaziergang

Nachdem uns beim letzten Kanalmarsch vor zwei Wochen der Gegenwind ganz schön geschafft hatte, haben wir dem nun vorsorglich am vergangenen Wochenende entgegengewirkt.
Da der Wind, wie es sich die letzten Tage oder sogar Wochen gezeigt hatte, vorzugsweise gen Nordwesten bläst, beschlossen wir diesmal mit dem Wind zu laufen.
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Zuerst also erstmal mit dem Zug nach Villfranche-de-Lauragais.
Eigentlich ganz schön bekloppt, an einem Wochenendtag des nächtens um 5 aufzustehen, um den Zug zu erhaschen.
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Na ja, noch bekloppter unser Vorhaben bei den 4daagsen. Dort heißt es um 2 Uhr aufzustehen, da gegen 4 Uhr gestartet wird. Uijuijuijuijuijhhh!!!!!
Und wenn ich dann sogar noch einen offiziellen Startplatz bekommen sollte... :-)
Anmeldung ist für die Ersttäter leider erst am 10.03.2008 :-(
Mittlerweile sind allerdings schon knapp 22000 Starter angemeldet, wie die offizielle Homepage der 4daagse verkündet. Hoffentlich bleibt noch ein Startplätzchen für mich übrig. Büdde, Büddeeeee!!!!
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Ach Mensch, wie ich sehen und hören konnte, war der Georg mit dem Blogschreiben schon wieder schneller als ich.... Daher lest hier, wie der kleine Marsch am Canal du Midi von statten ging. Ich füge nur noch ein paar kleine Bildchen bei, okay?
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Übrigens, das tolle am Rad-/Wanderweg längs des Canal du Midi ist, dass man in überschaubaren Abständen Rastplätze aufsuchen kann, an denen einem auch kostenlos Trinkwasser feilgeboten wird. Tolle Erfindung der Franzosen. Eine weniger tolle Erfindung bzw. Anwendung sind die öffentlich Klos an der Strecke- und auch sonst weitverbreitet -, die keine Schüssel besitzen, sondern lediglich zwei vorgegebene Fußstellflächen und ein Loch, in das man....

Dann doch lieber kurz hinters Gebüsch.

Die 47 Kilometerchen gingen bis km40 richtig gut . Danach meinten die Füße schon mal kundzutun, dass nun bald Schluß mit lustig ist.

Bald aber schon werden auch die 50km bestimmt keine größeren Probleme mehr bereiten. Aber die 100km? Oder 4x50km?

Das kann ja heiter werden....





Und hier noch einige kleine fotographische Kunstwerke vom sonntäglichen Spaziergang im forêt des Bouconne, unweit von Toulouse. Ja ja, da muss man schon knapp ein halbes Jährchen hier weilen, um ein solch idyllisches Fleckchen Erde auszumachen...


















Gruß an alle Langstreckenspaziergänger
EDDI (& Pfadsucher Georg)

Übrigens: Habe gestern Stephen Kings "TODESMARSCH" zu Ende gelesen. Klar, alles fiktiv. Aber über 300Meilen mit mindestens 4Meilen pro Stunde unterwegs sein, um nicht "aus dem Rennen genommen" zu werden? Das heißt ja, über 3 Trage unterwegs sein, mindestens 6,4km/h schnell. Keine Schlafpausen, körperliche und seelische Pein.

Gott sei Dank suchen wir uns im Moment nur "ungefährliche" Strecken aus...

Montag, 18. Februar 2008

Verlaufen in Oberhausen

Es ist jetzt 13:30Uhr.Vor nicht ganz einer Stunde ist mein Flieger wieder in Toulouse gelandet. Ging ratzfatz, ohne Verspätung, ohne Startabbrüche, ohne sonstige Unannehmlichkeiten...

Und da bis zum Berginn meiner heutigen Stätschicht noch ein paar Minütchen Zeit sind, hier ein paar Zeilen zum vergangenen Wochenende:

nach einem ebenso reibungslosen Direkt-Hinflug, ging es schnurstracks vom Flughafen zum Autohaus. Und was soll ich sagen? Möhre, es war schön mit dir!
Die kommenden drei Wochen werden wir noch mal so richtig miteinander geniessen! Und damit du allen zeigen kannst, dass du noch immer nicht zum alten Eisen gehörst, darfst du auch nochmal einen 1600km-Ritt von Toulouse nach Deutschland machen...
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Zur Feier des Tages durfte es natürlich wieder das Buffet beim Mongolen sein. Diesmal haben wir uns aber nicht allzu rund gefuttert, denn am samstäglichen Nachmittag stand dann der 10,1km-Walk bei der 18. OTV-Meile (Oberhausen) an.


Bestes Wetter, tolle Matschpampe auf dem Sportplatz, nette neue Gesichter kennengelernt. So auch Edda und Volker, die sichtlich enttäuscht waren. als Georg verkündete, dass er sich zurücknehmen und mir das Häschen spielen möchte.


Da wir bzw. besonders ich so ganz ohne Tempotraining an den Start gingen, stellten wir uns auch mal gaaaanz hinten an - sogar hinter den Stöckchenschwingern.
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Na ja, ich bin zwar langsam, aber so langsam nun auch wieder nicht. Auf der Sportplatzrunde gings dann kreuz und quer an der Meute vorbei, bis wir uns ungefähr ins erste Drittel der Meute vorgewühlt hatten. Da ich wusste, dass ich so ohne Training keine Bäume ausreissen kann, begann ich sichtlich gemütlich die erste Runde. Schon nach dem ersten Kilometer lief es ziemlich rund und wir pendelten uns auf 7:45/km ein.
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Dat lief richtig gut, und den einen oder anderen konnten wir sogar noch wegschnupfen. Nach ca. 7km lief es besonders gut und wir hängten uns an zwei Damen, die immer nen kleinen Tick schneller als wir waren. Immer schön brav im Gefolge, hab ich natürlich nicht gerafft, dass sich der Streckenposten in der dritten Runde getrollt hatte, und wir sind blindlinks geradeaus weitergelaufen. Hinter uns dann Rufe und eine Meute, die die richtige Richtung einschlug. Ach Menno!!! Jetzt war ich aus dem Tritt und fand die restlichen 2km auch nicht mehr so recht rein.
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Von der Meute hab ich leider keinen mehr eingeholt. Die Luft war dank Mißlaunigkeit auf Grund der Streckenposten - die an Stellen, wo wahrlich kein Posten benötigt wird, zu dritt schwatzend rumstanden - raus. Na ja, die Ziellinie hab ich auch nicht so richtig gepeilt, da das eher wie ein Wegweiser zum Einlauf ins Ziel als wie das Ziel selbst aussah. So ist es eine Zeit von 01:19:08 auf 10,1km geworden.

Ganz ehrlich? Viel besser, als ich gedacht hätte.

Obendrauf hab ich bei der Tombola auch noch ein Bügeleisen gewonnen. Aber ein richtig Gutes.

Nur die Ergebniss- und Urkundenausgabe für die Walker ließ unendlich auf sich warten. So lange, dass wir dann doch zwei Euronen gezückt haben, und uns den Kram zuschicken lassen. Kann doch nicht so schwer sein.
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Die nächste "Kurzstrecke" steht ja für den 20.04.2008 als Halber direkt vor der elterlichen Haustür an. Vielleicht ein wenig Trainung bis dahin? Könnte ja hilfreich sein ... ;-)

Nun bis denne.

EDDI (& Hase Georg)

Dienstag, 12. Februar 2008

AUA!!!!! Gnadenlos überschätzt!

Unsere Samstagswanderung war so schön geplant: in aller Herggottsfrühe rein in den Zug, ab nach Montbartier und 40km am Canal Latéral nach Toulouse zurückwandern.
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Was haben wir Größenwahnsinnigen also gemacht? In aller Herrgottsfrühe rein in den Zug, bis Montauban gefahren. An den Kanälen über Montech, Montbartier, Dieupentale, Canals, Grisolle entlanggewandert. Kurze Pause nach rund 33km. Weiter über Saint-Rustice, Castelnau-d'Estrétefonds....
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Mensch ist das ein Wind. Ich mag nicht mehr, alles tut weh. Ich schleppe mich so die nächsten 7 oder 8km dahin. Irgendwie muß ich es noch bis Saint Jory schaffen. Da fährt dann die Bahn die letzten 20km nach Toulouse. Aber es ist noch sooooooo weit bis zum Bahnhof. Laune of dem Nullpunkt und auf nix mehr Lust.
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Wie konnte ich mich nur dazu überreden lassen, einfach mal so die Planung um 20-25km aufzustocken? Ganz einfach: ich habe die 60km ja schon mal geschafft bei der Dänemarkwanderung im letzten Juni. War doch ein Klacks und ein Schlußspurt über einige Kilometer war ebenfalls noch drin.
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ABER: heute wiege ich einige Kilo mehr, stehe lange nicht so gut im Training wie im letzten Jahr, fetter, schwerer Verpflegungsrucksack war auch dabei, und dieser kraftraubende und nervtötende Wind...
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Mächtig enttäuscht von mir selbst, und heilfroh, dass wenigstens noch ein Bus von Saint-Jory nach Toulouse fährt, habe ich dann aufgegeben. Kreuzlahm und völlig im A...

Nach angenehm entspannender Busfahrt, konnte ich dann wenigstens - von starker Hand geführt - die letzten 3km vom Bahnhof in die Studibutze humpeln.
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Mhhh, lecker Aufbaufutter. Selbstgekocht vom Herrn des Hauses.
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Aber was ist das denn für ein Schmerz? Rechter Hackenbereich reichlich angeschwollen. Georg klärt mich auf: es ist die Achillessehne. Die kann sich schon mal bei solchen Belastungen bemerkbar machen. Kennt er schon seit viiiielen. Jahren. Womöglich habe ich mich bisher noch nicht richtig belastet? Der Schmerz jedenfalls ist mir neu.
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Nach ein paar anfänglich gekumpelten Kilometerchen am Sonntag zur Entspannung, war dann mit Freund Achilles aber wieder alles im Lack.
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So, da haben wir ja noch einiges an Aufbautraining vor uns, wenn es im Spätsommer an die langen Kanten gehen soll...
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Aber ich bin guter Dinge. Immer alles schön langsam angehen und keine allzu großen "Leistungs"sprünge wagen.
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Wir packen das schon..
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Gruß von der wieder Schmerzfreien EDDI
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Ach ja, wie es ansonsten war, liest du hier.

Dienstag, 5. Februar 2008

Nous avons perdu... :-(

Da uns am vergangenen Samstag des Abends noch ein Angrillen in gemütlicher Runde bevorstand, wollten wir uns am Tage mal nicht bis auf Äußerste wandernd verausgaben. Wie sieht das denn aus, wenn man zum Aufstehen fremde Hilfe benötigt und dies nur unter Gestöhne möglich ist.
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Ich jedenfalls bin noch einige Wanderungen davon entfernt, mal eben nen 40er ohne Zipperlein wegzustecken. Aber Stolz bin ich doch schon, 40km spazierengehen (ja, 5km/h ist ja nun wirklich Spaziergehtempo) zu können, ohne den Gedanken zu hegen: "Das mach ich nie wieder!" Es macht wirklich Spaß, und nach spätestens zwei Erholungstagen meckern auch die Beine nicht mehr. Ich denke, unser Training für die 4x50km der 4daagse im Juli diesen Jahres ist schon gar nicht so verkehrt. Sind ja noch ein paar Wochenenden bis dahin. Außerdem hab ich ja im vergangenen Mai auch die Berlinrunde gemeistert, obwohl das so ohne "spezifisches" Training nicht wirklich einfach war. Aber tapfer wie ich bin, hab ich mir das möglichst wenig anmerken lassen.
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Also, am Samstag nur kleine Runde Garonne flußabwärts, dann nach Colomiers, schicke mediterrane Häuschen gucken und an der Route Lardenne zurück nach Toulouse. 20km sind doch völlig ausreichend für einen kurzen Wandertag. Da blieb sogar noch Zeit, sich ein halbes Stünchen den Sonnenuntergang an der Garonne-Treppe zu gönnen.
Gegrillt haben wir auf Grund von Temperaturen um den Nullpunkt dann doch nicht, sondern schön die Pfanne in der warmen Küche geschwungen. War lecker und ne gute Stärkung für den folgenden Wandertag.
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Am Sonntag wollten wir dann doch mal schaun, wie die Strecke am Kanal Lateral Richtung Grenade so aussieht. Bisher haben wir den Kanal ja bis Fenouillet beschritten, sind dann durchs Örtchen und ander Garonne flußaufwärts nach Toulouse zurück. Diesmal sind wir dem Kanal weiter bis nach Saint Jory gefolgt. Echt toll diese Strecke, die man endlos weiter laufen kann. Schön ausgebaut als Rad-Wanderweg kann man bestimmt mehrere hundert Kilometer dort entlangmachen. Da lässt sich doch bestimmt gut für nen 100er trainieren.... Is ja auch nicht mehr lange hin.
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Bis Saint Jory dürften es so ca. 16km gewesen sein. Um in den Ort zu gelangen und um uns das Kirchlein anzuschauen, welches uns schon von der Ferne aus anstrahlte, mußten wir den Kanal und auch die Bahngleise überqueren. Kirche war leider geschlossen, aber Rast konnte man schön auf nem Bänkchen davor machen. Gestärkt setzten wir dann unseren Weg Richtung Grenade fort.
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Sicherlich ist dem geneigten Leser schon aufgefallen, dass es keine Fotos vom beschriebenen Wochenende hier zu besichtigen gibt. Das liegt daran, dass es zwar Fotos gibt, aber wir dort nicht mehr rankommen, da uns in einem unachtsamen Moment der Fotoknips entwendet wurde. Also, liebe Franzosen, wenn ihr das hier zufällig lesen solltet, seid doch bitte so ehrlich, meldet euch bei Georg und gebt ihm wenigstens die Speicherkarte zurück. Kleiner "Finderlohn" is auch möglich.
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Nachdem also schon der Knipser perdu gegangen ist, haben wir auch den Weg zurück zum Kanal aus den Augen verloren und mussten uns bei schneidend kaltem Seitenwind auf dem 10cm breiten Seitenstreifen der Route National N20 entlangkämpfen, bis wir schließlich in Castelnau-d'Estrétefonds endlich eine Brücke fanden, die uns in westliche Richtung über die Bahngleise zum Kanal zurückführte.
Die Kälte steckte uns in den Knochen und Wanderlust hatte auch niemand mehr. Da es aber erst 16Uhr war, und die Bimmelbahn dort erst gegen halb acht noch Toulouse fährt, haben wir unsere Wanderung nach Grenade fortgeführt. Diesmal entlang einer idyllischen Landstrasse mit 5cm Seitenstreifen, noch schärferem Eiskaltwind und Autofahrern, denen Seitenabstand halten nicht selbstverständlich ist.
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Nach ca, 34km haben wir dann endlich Grenade erreicht. Da wir aber auch jetzt nicht die gut 30km noch Toulouse zurücklaufen wollten und der Bus erst in einer guten Stunde fuhr, sind wir noch ein wenig durchs Örtchen gelatscht. Eine Packung Sckokokekse hat uns erst mal aus dem Tief gerettet.
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Im Bus war es dann mollig warm. An Entspannung war allerdings nicht zu denken, denn die Fahrt glich eher einer Verfolgungsjagd. In mörderischem Tempo und gewagten Überholmanövern errreichten wir Toulouse Cafarelli nach ca. 20min, obwohl laut Fahrplan wohl eher 40min angedacht waren. Irgendwie haben wir auch auffällig wenig oft gehalten, obwohl noch einige Haltepunkte auf dem Plan angegeben waren. Da können wir ja von Glück reden, dass er wenigsten in Grenade gehalten hat.
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Immerhin durften wir uns für den Sonntag 37,5km ins Fleißkärtchen schreiben :-)
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Nach Dusche und lecker Reispfanne zogen wir dann folgendes Fazit:
Das war unsere bisher beknackteste Wanderung (von den ersten Kilometern am Kanal mal abgesehen). Aber, wer sagt denn, dass bei der Dodentocht, den 4daagsen oder der Dänemarkwanderung nur beste Bedingungen herrrschen? Da müssen wir halt durch.
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Na, dann mal schauen, was das kommende Wochenende bringt.
Vielleicht wieder Kanal? Diesmal ohne Abstecher? Ohne materielle Verluste?
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Wir werden sehen. Die Planung ist noch nicht abgschlossen.
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Bis denne.
Gruß aus Toulouse
EDDI