Sonntag, 4. Mai 2008

Weinbergliche Sackgasse - Es sind halt doch Franzosen !!!

So, ihr lieben.
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Während ich schon fleissig in die Tasten haue, sitzt der Georg noch in der Deutschen Bahn und hofft, noch heute anzukommen.
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Morgen Früh heisst es dann volle drei Tage lang "An die Arbeit", bevor wir ab Mittwoch Abend wieder Toulouse unsicher machen.
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Nun erst mal möchte ich euch die kleinen Ereignisse des vergangenen Wochenendes mitteilen.
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Ziel war dies Mal nicht Gladbeck, auch nicht Toulouse. Berlin und Paris sind ebenfalls falsch geraten. Nein! Strassburg sollte es diesmal sein. Das Franzosenstädtchen direkt am Rhein an der deutschen Grenze. Irgendwie deutsch anmutend, aber dennoch diese seltsame Sprache ;-)
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Während Georg schon Mittwoch Abend per Bahn anreiste und Hotel und Umgebung erkundetet, flog ich mit der Franzosenairline am kommenden Morgen kurz vor zehn ein.
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Schnuckligen kleinen Flughafen haben die da.
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Und noch schnuckligere öffentliche Nahverkehrsverbindungen.
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Um den Taxifahrern nicht das Geld in den Rachen zu werfen, zuppelten wir - idyllisch umrahmt von den Vogesen und der Schwäbischen Alb - mit meinem Rollköfferchen vom Flughafen durchs Entzheimer Industriegebiet, durch Holtzheimer Felder und Wiesen und immer den Radweg entlang bis hinter den Bahnhof Lingolsheim.
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Und da war auch schon unser Hotel. Parkplätze alle leer, gähnende Leere im Foyer, auch sonst niemand zu hören. Oh, oh, wo sind wir da nur gelandet...
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Nun gut, erst mal ausgepackt und die Wanderschuhe geschnürt. Auf nach Strasbourg!
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Nahtlos an Lingolsheim schließt sich südwestliche Strassburg an. An Bruche und Ill entlang führt uns der herrliche begrünte Weg bis ins Stadtzentrum Strassburgs.
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Mannomann! Soweit das Auge reicht: Flüsse, Fachwerkbauten, Touristen und Flammkuchen. Ganz schön viele Eindrücke auf einmal. Fix Strassburger Münster & Co gekuckt und Eis geschlabbert und dann ab auf den Nachhauseweg. Natürlich wieder zu Fuß.
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Da ja erster Mai und damit Tag der Arbeit - auch bei den Franzosen - war, wurde sowas von gar nicht gearbeitet. Bei Bus und Bahn schon überhaupt nicht.
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Nach einem kleinen Verläuferchen und der knurrenden Feststellung, dass auch die Gastronomie am Tag der Arbeit nicht zu den bekannten Zeiten arbeiten will, musste dann ein schlabbriger Döner als Abendessen herhalten.
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Am Freitag stand dann Colmar auf unserem Touriprogramm.
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Wieder viiiiiel Fachwerk und diesmal sogar Weinberge :-)
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Also, rauf da und runter gucken. Rauf war zwar anstrengend, klappte aber gut.
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Aussicht war sowieso spitze. Zurück bzw. runter nimmt man natürlich nicht den selben Weg, sondern gern irgendeinen auf der Rückseite des Berges. Das klappte soweit auch ganz gut bis kurz vor dem Fuß des Berges angekommen.
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Dann auf einmal ein verschlossenes Tor, gemauerte Pfosten und Berg und pieksigen Strauchwerk zu den Seiten. Kein Durchkommen. Aber auch nirgends eine Warnung, dass hier eine Sackgasse oder gar Privatbesitz droht. Also wieder den Berg ein Stück hoch und nach weiteren Wegen gesucht.
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Da!! Eine offene kleine Tür, von der eine kleine steile Treppe nach unten führt. Supi!
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Äh, nee doch nicht. Von unten blökt es uns auf Französisch erngegen, dass das "propriété privée" sei und wir uns gefälligst vom Acker machen sollen. Wo denn der nächste Weg den Berg runter wäre? Bis zur Kuppe und andere Seite wieder runter...
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Dankeschön!
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So viel Hilfebereitschaft können wir gar nicht verkraften.
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Wir hätten natürlich das Weinchen ausgeschlagen und uns artig bei unseren neunen elsässischen Freunden für die Abkürzung bedankt.
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Aber wer nicht will, der hat schon...
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Ein wenig missmutig fuhren wir dann nach zweimaliger Gipfelstürmung zurück nach Lingolsheim, gönnten uns beim ansässigen Chinesen ein kleines Festmahl und beendeten den Freitag.
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Was ich vergaß zu erwähnen: das Hotel ist sowas von überhaupt nicht ausgestorben. Ganze Reisebusse mit litauischen Jugendlichen, französiche Großfamilien und ein paar verirrte Deutsche liefern sich allmorgendlich ab halb sieben eine kleine Schlacht am Frühstücksbuffet.
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Auch Abends gehts wohl teilweise recht fröhlich daher, denn mehr als einmal wurde versucht, unser Zimmer aufzuschließen, in dem doch außer uns zur Zeit unseres Aufenthaltes niemand was zu suchen hat. Gott sein Dank, hat uns niemand entwendet. Aber nen Schreck gibts allemahl.
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Der Sonntag stand dann kurzentschlossen im Zeichen der Badischen Meile in Karlruhe.
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Im Forum von mitwalken.de wurde ja auch schon zum Event aufgerufen, und da man ja schon mal in der Nähe ist... ;-)
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Also, rein in Bus und Bahn und über den Rhein nach Kehl und dann nach Karlruhe.
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Fix inmitten von Jubel, Trubel und Heiterkeit nachgemeldet, schon mal den Zielbereich erkundet, kurzes Schwätzchen mit PdNW (siehe auch hier) gehalten und schon ging es für Georg auf 8,88889 sonnig staubige Kilometer. Ich hab mir noch den Start der Nordic-Walker angeschaut und bin dann schnurstracks quer durch die Karlsruher Innenstadt zum Zielbereich marschiert, um den Zieleinläufern bzw. -walkern zu applaudieren.
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Und wat dat denn?? Nach 51min57sec der erste Walker im Ziel? Hä?
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Georg kam mit 57min56sec als Gesamtvierter ins Ziel und meinte auch, das zwei "Walker" vor ihm mit zeitweiliger "Flugphase" unterwegs waren.
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Na ja, soll sich doch jeder selbst bescheissen...
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Das Wochenden in Strassburg liessen wir heute mit dem Besuch des Europaparlaments ausklingen. In brütender Hitze begaben sich Tausende von Franzosen und Nichtfranzosen in die heiligen Hallen, lauschten Lifemusik, futterten sich rund, deckten sich mit diversen Postern und Plakaten und noch mehr Give-Aways ein und nahmen im Plenarsaal platz, bis man eins auf die Finger bekam, weil man das Mikro angefasst hat.
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Gruß an alle
EDDI

1 Kommentar:

Hase hat gesagt…

Hey, ihr wart ja in meiner neuen Heimat! Wie schön!
Aber trotz der Schönheit Colmars fühle ich mich dort noch nicht wirklich zuhause. Tief im Herzen ist mein Zuhause immer noch im Burgund....